Das Gemeindegebiet von Aegerten wurde bereits in vorgeschichtlicher Zeit als verkehrstechnisch günstig erkannt und genutzt. Die ältesten Funde aus der Bronzezeit (1800 bis 800 v.Chr.) wurden beim Bau des Nidau-Büren-Kanals geborgen. Ihre Bedeutung ist bis heute weitgehend unklar.
Eisenzeit
Im ersten Jahrhundert v.Chr. dürfte beim "Sunnehus" an der Schwadernaustrasse eine Brücke über die Zihl geführt haben. Eichenpfähle, die 1972 gefunden wurden, lassen jedenfalls auf ein derartiges Bauwerk schliessen.
Römische Epoche
Zwischen 1980 und 1987 durchgeführte Untersuchungen haben gezeigt, dass das weitere Umfeld der Kirche Bürglen vom ersten bis ins vierte Jahrhundert n.Chr. eine durchgehende Besiedlung aufwies. Im ersten Jahrhundert erstreckte sich ein grosser Töpfereibezirk von der Tschannenmatte bis zur Kirche. Zu den Funden aus dem zweiten und dritten Jahrhundert fehlt bisher jede Spur von Gebäuden.
Die anlässlich der Kirchensanierung vom 1987 gefundenen spätrömischen Gebäudereste unter der Kiche stellten sich als Zwillingsbau zu dem 1985 in der Jsel entdeckten Burgus heraus. Dank den aus Tausenden von Eichenpfählen bestehenden Fundamentpfählungen konnten mittels Jahrringenmessungen die Baujahre der beiden burgähnlichen Befestigungen mit 368 n.Chr. (Bürglen) und 369 n.Chr. (Jsel) bestimmt werden.
In ihrem strategischen Konzept sind die zu beiden Seiten einer ehemaligen Zihlschlaufe gelegenen, mächtigen Festungen in der Erforschung der römischen Schweiz bis dahin einmalig.
Frühmittelalter
Auf den Überresten des spätrömischen Kastells wurde die erste Kirche erbaut. Der Kirchweiler Bürglen wurde bereits 817 n.Chr. als "Vicus Burgulione" urkundlich erwähnt.
Hochmittelalter
Der sagenumwobene Goldhubel ist eine mittelalterliche Burgstelle. Möglicherweise hausten hier im 13. Jahrhundert die Ritter von Pfeid. Auf der Website des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern finden Sie weitere Informationen und eine informative Broschüre.
1335
Als eigentliche Dorfsiedlung wurde Aegerten als "Egerdon" erstmals urkundlich erwähnt. Ein gewisser Ulrich von Sutz verkaufte Besitzungen in "Egerdon" an den Grafen von Nidau-Neuenburg.
1621
Nach einem heftigen Erdstoss stürzte der Kirchturm in sich zusammen. Die Glocken bleiben wie durch ein Wunder unversehrt.
1668
In Aegerten wurde gemeinsam mit Brügg, Studen, Schwadernau und Worben eine Schule betrieben.
1862
Gemäss Regierungsratsbeschluss sollte auf dem Gebiet der Gemeinde Aegerten die Bahnstation Bürglen erstellt werden. Durch Kostenbeiträge und Landabtretungen gelang es Brügg, die Station auf sein Gemeindegebiet zu verlegen. Das planierte Terrain für die Bahnstation kann man heute noch links von der Autostrassenüberführung entlang dem Bahndamm sehen.
1866
Für den Betrag von 18'380 Franken erstellte die Gemeinde ein neues Schulhaus - das heutige Gemeindehaus.
1868
Beginn der Juragewässerkorrektion, die das Seeland für immer von den häufigen und verheerenden Überschwemmungen befreite.
1929
Dr. Paul Aeschbacher, Verfasser des Buches "Die Grafen von Nidau", entwirft das heutige Wappen. Er lehnte sich an das Emblem der Ritter von Aegerten (Egerdon) an, welches in Silber einen aufrechten schwarzen Löwen, darüber einen roten Querbalken zeigte. Diese Ritter waren Dienstleute der Grafen von Neuenburg. Das 1336 ausgestorbene Adelgeschlecht hatte jedoch seine Stammburg am Gurten bei Bern und stieg in der Stadt Bern zu hohen Ämtern auf. Eine Verbindung zu unserem Aegerten muss angezweifelt werden. Trotzdem ist dem entstandenen Wappen heraldische Schönheit nicht abzusprechen. Der Wellenbalken in Blau lässt sich dabei als Zihl interpretieren. Der Entwurf wurde 1944 von der Gemeindeversammlung genehmigt und noch im gleichen Jahr vom Regierungsrat bestätigt.
1963-1977
Güterzusammenlegung der Gemeinden Aegerten, Studen, Schwadernau, Scheuren und Meienried.